Das freistehende Haus aus den 50er-Jahren hatte 2013 eine Sanierung erfahren. Etwas später wurde unter anderem mit der Erdsonden-Wärmepumpe die Wärmeerzeugung à jour gebracht. Die nun erfolgte Aufstockung war zu Beginn schon angedacht. Überlegungen zum Grundrisslayout und zur haustechnischen Erschliessung der neuen Wohneinheit flossen bereits ein, so dass nun in den unteren Geschossen keine grösseren Eingriffe mehr nötig waren.
Die Erweiterung fand im bewohnten Zustand statt. Die kurze Montagedauer bei der hier angewandten Holzsystembauweise kam diesem Umstand entgegen. Zudem ermöglichten das geringere Materialgewicht und die statischen Eigenschaften der Aussenwand- und Deckenkonstruktion Freiheiten in der Grundrissgestaltung. Der alte Dachstuhl wurde demontiert und die bestehenden Mauern für die Aufnahme der Holzaufstockung vorbereitet. Ein grosser Stahlträger war nötig, um die Lasten über die inneren Haupttragwände ins Fundament zu leiten. Die gegenüber der Bauzeit (50-er Jahre) deutlich gestiegenen Brandschutz- und Schallschutzanforderungen waren besonders im Kupplungszimmer im ersten Obergeschoss herausfordernd. Weniger anspruchsvoll war da die haustechnische Erschliessung und Verteilung über die bereits vorbereitete Steigzone.
Die Liegenschaft wurde durch die Aufstockung zum Mehrfamilienhaus mit unabhängig erschlossenen Wohneinheiten und Möglichkeiten der separaten Aussenraumnutzung. Die neue Wohnung kann sowohl von aussen zugänglich, als auch gekoppelt an die bestehende Wohneinheit funktionieren. Ein kleines, nordöstlich orientiertes Zimmer im Obergeschoss wurde zum Bindeglied der Wohnungen und spielt nun gleichzeitig die Rollen Entrée, Kupplungsraum und Treppenhaus. Das Haus lässt nun verschiedene Nutzungsszenarien zu. Eine Mehrgenerationenhaus ist dabei genauso denkbar, wie eine unabhängige Vermietung. Der Zugang über die Aussentreppe bietet dabei die Möglichkeit einer separaten Gartennutzung bei einer Fremvermietung.